Preisträger IV: Wohnen am Wissenschaftspark Osnabrück

Neubau eines Mehrfamilienhauses

Architekten: Zech Architekten GmbH
Bauherr: planen + bauen vsb wohnbau GmbH
Fotos: Palladium Photodesign Burg + Schuh GbR, Oliver Schuh

Preisträger IV: Wohnen am Wissenschaftspark Osnabrück; Fotos: Palladium Photodesign Burg + Schuh GbR, Oliver Schuh
Preisträger IV: Wohnen am Wissenschaftspark Osnabrück; Foto: Palladium Photodesign Burg + Schuh GbR, Oliver Schuh

Projektbeschreibung

Aufgabe war es, im Wissenschaftspark in Osnabrück ein Wohngebäude zu entwickeln. Der Entwurf trägt im besonderen Maße dem für eine Wohnbebauung sehr tiefen Grundstück Rechnung. So werden die 24 Wohneinheiten um ein innenliegendes Atrium gruppiert und durch dieses erschlossen. Alle Wohneinheiten können auf diese Weise durch ein einziges Treppenhaus erreicht werden. Dem gesamten Gebäude liegt ein durchgängiges Konstruktionsraster zu Grunde. Es wurde bewusst auf den Bau einer Tiefgarage verzichtet. Vielmehr sollte sich das Gebäude an einen sich wandelnden Individualverkehr anpassen können. So sieht der Entwurf schon jetzt vor, dass die PKW-Stellplätze entsprechend des Gebäude- und Fassadenrasters zu Wohnungen umgebaut werden können. Zudem wurde Wert auf den Bau einer gleichwertigen Fahrradgarage gelegt, um eine Alternative zum PKW anbieten zu können.

Sowohl die Formsprache als auch die Materialwahl orientieren sich an der vorhandenen Bausubstanz des gesamten Quartiers. So findet sich das Prinzip der Lochfassade aus Backstein im gesamten Umfeld wieder. Ziel war es, nicht einen Solitär zu bauen, sondern das Quartier um einen Stadtbaustein weiterzudenken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Wohnprojekt am Wissenschaftspark reagiert in überzeugender Art und Weise auf die Rahmenbedingungen des Standortes. Die Konzeption trägt dem Grundstück Rechnung, indem das neue Gebäude eine besondere Tiefe entwickelt. Um ein mittig angeordnetes Atrium, das zugleich die Erschließung mit Treppe und Aufzug beherbergt, werden 24 Wohnungen gruppiert. Dieser schöne vertikale Raum bietet den Bewohnern ein großzügiges Entree zu ihrem Privatbereich, darüber hinaus ermöglicht dieses Atrium den Bewohner des Hauses Raum für gemeinschaftliche Treffen.

Neben dieser ökonomischen Erschließung wird bewusst auf ein Untergeschoss verzichtet. Die Herausforderungen der Mobilität werden zukunftsorientiert beantwortet. So lassen sich die im Erdgeschoss vorgesehenen Autostellplätze perspektivisch gut umnutzen. Und es wird Wert auf den Bau einer Fahrradgarage gelegt.

Die Wohnungen sind alle barrierefrei erschlossen und verfügen über klar strukturierte Grundrisse mit einem Zutritt auf den Balkon. Mit der Formensprachen, der Architektur und der Materialität orientiert sich das neue Wohngebäude an seinem Kontext. Die Lochfassade aus Backstein führt bestehende Gestaltungsprinzipien im Umfeld fort und zeichnet sich durch eine harmonische Proportionierung der großformatigen Fenster und tiefen Balkone zur gesamten Fassade.

Der neue Stadtbaustein kann die Jury insgesamt überzeugen, weil er eine spezifische Antwort für den Standort entwickelt, auf die Mobilitätswende zukunftsweisend reagiert und hohe Gestaltungsambitionen einlöst.

Ein ausdrücklicher Dank gilt den Sponsoren und Partnern des Wohnbaupreises Osnabrück.

  • Klinker- u. Keramikwerke A. Berentelg & Co. KG
  • Sievert SE
  • Solarlux GmbH
  • Sparkasse Osnabrück
  • Walter Nilsson GmbH & Co. KG