Strom aus der Kraft der Sonne gewinnen – damit können Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger nicht nur zum Klimaschutz beitragen; es lohnt sich auch finanziell. Weil die Preise für Photovoltaik-Anlagen (PV) in den letzten Jahren deutlich gesunken sind, kann PV-Strom heute günstiger produziert werden als der Strom aus dem Netz.
Die Dächer im dicht besiedelten Stadtgebiet besitzen enormes Potenzial für Solarenergie und damit für die Entwicklung erneuerbarer Energie. Würden auf allen dafür geeigneten Dächern Photovoltaikanlagen installiert, ließe sich ein Großteil des Stromverbrauchs Osnabrücks damit decken.
Ob ein Hausdach für die Nutzung der Sonne zur Energieerzeugung geeignet ist hängt von mehreren Faktoren ab. Wesentliche Faktoren sind die Größe und Ausrichtung der Dachfläche, die Neigung und die Verschattungsfreiheit bzw. die Dauer einer evtl. auftretenden Verschattung über das ganze Jahr gesehen.
Die im Februar 2019 zum dritten Mal umfangreich aktualisierte Solarpotenzialkarte berücksichtigt diese Faktoren und informiert so jeden Hausbesitzer in Osnabrück über die Eignung seiner Dachfläche für den Bau einer Photovoltaikanlage oder einer Solarthermieanlage.
Als erste Stadt Europas hatte Osnabrück 2008 ein flächendeckendes Solardachpotenzialkataster unter dem Namen „Sun-Area“ von der Hochschule Osnabrück erstellen lassen. Mittlerweile gibt es Solardachkataster in zirka 400 Kommunen in ganz Deutschland.
Durch den direkt angeschlossenen Renditerechner für PV-Anlagen können Hauseigentümer auch in kurzer Zeit erfahren, wie sich eine Solarstromanlage auf ihrem Dach, unter Berücksichtigung der aktuellen Einspeisevergütungen und des erzielbaren Eigenstromverbrauchs – mit oder ohne Speicher – rentiert.
Der Renditerechner für Photovoltaik berücksichtigt dabei verschiedene Verbrauchsprofile, wie sie in privaten Haushalten und der Industrie vorkommen und kann so auch die ideale Anlagengröße für den Eigenverbrauch ermitteln und damit die Rendite, die durch die stark gesunkenen Investitionskosten oft gegeben ist, optimieren. Die Anwendung ist direkt über den Internet-Browser nutzbar.
Ebenso erfahren Hausbesitzer, ob ihr Dach für die solare Wärmegewinnung zur reinen Warmwasserbereitung oder in Kombination mit einer Heizungsunterstützung geeignet ist.
Interessierte Nutzer erhalten Informationen über den erreichbaren Grad der Autarkie sowie über die erzielbare CO2-Vermeidung pro Jahr, denn jede Anlage ist ein wichtiger Beitrag zum globalen Klimaschutz!
Ermitteln Sie also Ihr individuelles Potenzial zur Nutzung der Sonnenenergie und nutzen Sie die Beratungsangebote.
Die Daten aus diesem Solardachpotenzialkataster können potenziellen Anlagenbetreibern nur als unverbindliche Erstinformation dienen und werden ohne Gewähr veröffentlicht. Eine fachkundige Überprüfung der solaren Eignung des jeweiligen Daches und eine Beratung vor Ort sind auf jeden Fall zu empfehlen.
Die Eigentümer, die ihre Gebäudedaten nicht im Internet veröffentlicht sehen möchten, können dem selbstverständlich jederzeit widersprechen. Die Daten über das Sonnenenergiepotenzial des jeweiligen Gebäudes werden dann aus dem Kataster gelöscht.
Die Stromerzeugung mit einer Photovoltaikanlage kostet zwischen zehn und zwölf Cent pro Kilowattstunde – der Strom aus dem Netz ist mit durchschnittlich 30 Cent (Tendenz steigend!) rund dreimal so teuer. Es lohnt sich also, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Nutzen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer den Strom nicht selber, wird er ins Netz eingespeist. Durch die Ersparnis beim Eigenverbrauch dauert es zwischen zehn und 20 Jahren, bis sich eine Photovoltaikanlage refinanziert hat. Hinzu kommt, dass bei der Stromherstellung auf dem eigenen Dach keine Emissionen entstehen. Das schont das Klima.
Im Solardachkataster der Stadt Osnabrück können Sie einsehen, ob das Dach Ihres Hauses für Solarzellen geeignet ist: dafür unter „Straße“ Ihren Straßennamen und Ihre Hausnummer angeben.
Frau Ute Fritsch-Riepe
Fachbereich Umwelt und Klimaschutz
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