Trotz des deutlichen Anstiegs verschiedener staatlicher Abgaben werden die Stadtwerke Osnabrück ihre Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung nicht anheben. Die Kostensteigerungen können die Stadtwerke größtenteils durch verbesserte Einkaufskonditionen auffangen. Nach derzeitigem Stand gehen die Stadtwerke davon aus, die Grundversorgungstarife im gesamten Jahr 2024 stabil halten zu können.
„Die Situation auf den Energiemärkten ist nach wie vor hochkomplex“, erläutert der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Daniel Waschow. Zwar sind die Rekord-Einkaufspreise auf den Großhandelsmärkten wieder gesunken, gleichzeitig wurden wesentliche und von den Energieanbietern nicht beeinflussbare Tarifbestandteile deutlich erhöht. Anders als viele andere Anbieter, die aktuell Preiserhöhungen kommunizieren, können die Stadtwerke ihre Grundversorgungstarife für Strom und Gas weiterhin stabil halten. „Wir sind verlässlicher Partner unserer Kunden – in guten wie in schlechten Zeiten. Die aktuelle Situation ist herausfordernd für alle. Daher freue ich mich, dass wir die Preise stabil halten können“, so Waschow weiter.
Netzentgelte und CO2-Preis gestiegen
Bereits zu Jahresbeginn hatten sich die Entgelte für die Stromnetznutzung um knapp zwanzig Prozent erhöht. Grund dafür war die Streichung des ursprünglich geplanten Bundeszuschusses in Milliardenhöhe. Beim Gas lässt die höhere CO2-Bepreisung, ebenfalls bedingt durch das Haushaltsdefizit des Bundes, die Kosten steigen. „Allein zum 1. April haben mehr als hundert Stromanbieter Preiserhöhungen um bis zu 16 Prozent angekündigt“, sagt Stadtwerke-Energiechef Jan-Hendrik Funke. Ähnliches gelte für viele Gasanbieter. „Wir schaffen es, durch unsere vorausschauende Beschaffungspolitik die hohen Kostensteigerungen größtenteils zu kompensieren.“
Rückkehr zur normalen Mehrwertsteuer
Einzig beim Gas kehren die Stadtwerke – wie alle Energieanbieter – ab dem 1. April zum normalen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zurück, da die vom Gesetzgeber beschlossene und zeitlich begrenzte Absenkung auf sieben Prozent ausläuft. „Wichtig zu wissen: Der höhere Mehrwertsteuersatz ist in den Abschlagsplänen bereits berücksichtigt, so dass unsere Kundinnen und Kunden nichts unternehmen müssen“, erläutert Funke.
Letzte Preisanpassung im August 2022
Die Stadtwerke Osnabrück hatten ihre Grundversorgungstarife Strom und Gas letztmalig zum 1. August 2022 angepasst. „Nicht wenige Anbieter haben seitdem mehrmals ihre Preise deutlich erhöht“, betont Funke. „Wir setzen hingegen auf Verlässlichkeit und Kontinuität und kommen somit unserem Auftrag als lokaler Grundversorger voll nach.” So konnten die Stadtwerke in der jüngsten Vergangenheit das Allzeithoch an den Energiemärkten deutlich abfedern: Die Strom-Grundversorgung lag konstant unterhalb der gesetzlichen Preisbremse, die Erdgas-Grundversorgung lag nur knapp darüber. In Folge der Energiekrise und der Unsicherheit auf den Märkten setzen Kunden daher vermehrt auf verlässliche Anbieter – trotz aller Lockangebote der wieder mit Nachdruck auf den Markt drängenden Energiediscounter. Einige dieser Discounter waren während der Energiekrise ihren Lieferverpflichtungen nicht nachgekommen, so dass die Stadtwerke einspringen und die Versorgungssicherheit gewährleisten mussten.
Stadtwerke-Chef Daniel Waschow geht davon aus, die Grundversorgungstarife im gesamten Jahr 2024 stabil halten zu können. „Wir können zwar nicht in die Glaskugel schauen und wissen nicht, was in den kommenden Monaten noch passiert. Dennoch sind wir – Stand jetzt – zuversichtlich.“ Weitere Informationen, Tarif- und Preisübersichten gibt es auf www.swo.de/energie.